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Allergische Rhinitis
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Diagnose der allergischen Rhinitis

Die Diagnostik der allergischen Rhinitis ist in der Regel die gleiche wie bei anderen Allergien vom Soforttyp. Sie besteht im Wesentlichen aus vier Elementen.

Wissenschaftliche Beratung:

Prof. Dr. Karl-Christian Bergmann, Allergie-Centrum-Charité Charité - Universitätsmedizin Berlin

E-Mail: karlchristianbergmann@gmail.com

Die Diagnostik der allergischen Rhinitis ist in der Regel die gleiche wie bei anderen Allergien vom Soforttyp. Sie besteht im Wesentlichen aus vier Elementen.

Wissenschaftliche Beratung:

Prof. Dr. Karl-Christian Bergmann, Allergie-Centrum-Charité Charité - Universitätsmedizin Berlin

E-Mail: karlchristianbergmann@gmail.com

Die vier Elemente der Diagnose

Die Diagnose einer allergischen Rhinitis beruht im Wesentlichen auf diesen vier Elementen:

  1. sorgfältige Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) durch die Ärztin/den Arzt
  2. Hauttest (zumeist Pricktest)
  3. Labortest (allergenspezifisches IgE)
  4. ggf. nasaler Provokationstest, bei Augenbeteiligung eventuell konjunktivaler Provokationstest

Mit diesen Testverfahren lässt sich in der Regel herausfinden, welche Allergene für die Überempfindlichkeitsreaktion verantwortlich sind. Dies ist für die Betroffenen einerseits wichtig, um zu wissen, ob und wie sie künftig den Allergenkontakt meiden oder zumindest reduzieren können. Andererseits ist es unter Umständen bedeutsam im Hinblick auf eine spezifische Immuntherapie: Die Ärztin/der Arzt wird auf dieser Grundlage entscheiden, ob eine solche Therapie angezeigt ist, und welche Allergene dabei eingesetzt werden sollen.

>> Mehr zum Thema Allergiediagnostik

Sonderfall lokale allergische Rhinitis

Eine Ausnahme bildet die so sogenannte lokale allergische Rhinitis (LAR). Hier fallen Haut- und Labortest typischerweise negativ aus. Hinweise auf die auslösenden Allergene liefert dann nur die eigene Beobachtung des Betroffenen, die mithilfe eines nasalen Provokationstests überprüft werden muss.

>> Mehr zum Thema lokale allergische Rhinitis

Abgrenzung von ähnlichen Krankheitsbildern

Die allergische Rhinitis/Rhinokonjunktivitis muss von anderen, nicht-allergischen Formen der Rhinitis /Rhinokonjunktivitis abgegrenzt werden, die ganz ähnliche Symptomen haben können. Die Ursachen können sehr vielfältig sein. Dazu zählen insbesondere:

  • infektiöse (akute oder chronische) Entzündung der Nasenschleimhaut in Zusammenhang mit „Erkältung“, grippalem Infekt oder Grippe: zumeist verursacht durch Viren, seltener Bakterien
  • nicht-allergische Unverträglichkeiten von Nahrungs- und/oder Arzneimitteln sowie Arzneimittelnebenwirkungen
  • toxisch-irritative Rhinitis: entsteht infolge von Reizungen durch Umweltschadstoffe, zum Beispiel bei Rauchern, oder in Zusammenhang mit beruflicher Tätigkeit  
  • aufgrund hormoneller Veränderungen: während der Schwangerschaft oder Wechseljahre oder bei Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
  • strukturelle Ursachen, zum Beispiel durch anatomische Besonderheiten und Abweichungen (z.B. Verkrümmung oder Verbreiterung der Nasenscheidewand, vergrößerte Nasenmuschel, Polypen) sowie Fremdkörper, Tumoren etc. 
  • bei internistische Erkrankungen

Die diagnostische Abgrenzung einer allergischen Rhinitis gegenüber anderen, ähnlichen Krankheitsbildern kann in der Regel nur durch eine gründliche HNO-fachärztliche Untersuchung erfolgen.

Quellen

Die hier aufgeführten Leitlinien und Aufsätze richten sich, so nicht ausdrücklich anders vermerkt, an Fachkreise. Ein Teil der hier angegebenen Aufsätze ist in englischer Sprache verfasst.

Allergische Rhinitis

  • Bachert, C., et al.: Allergische Rhinitis. Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (PDF). In: Allergo J 2003; 12: 182-194 (Letzter Abruf: 11.01.2024)
  • Bergmann KC et al.: Current status of allergy prevalence in Germany. Position paper of the Environmental Medicine Commission of the Robert Koch Institute. Allergo J Int 2016; 25: 6–10
  • Beule, A. et al.: S2k-Leitlinie Rhinosinusitis. Stand 04/2017; AWMF-Register-Nr. 017/049 und 053-012 (Letzter Abruf: 11.01.2024)
  • Biedermann, T. et al. (Hrsg., 2016): Allergologie. Springer, Berlin/Heidelberg, 2. Aufl., ISBN9783642372025
  • Bousquet, J., et al.: Allergic Rhinitis and its Impact on Asthma (ARIA) 2008 Update (in collaboration with the World Health Organization, GA2LEN and AllerGen). In: Allergy 2008; 63: 8–160.
  • Brożek, J.L. et al.: Allergic Rhinitis and its Impact on Asthma (ARIA) guidelines-2016 revision. In: J Allergy Clin Immunol 2017;140(4): 950-958.
  • Darsow, U., Raap, U. (Hrsg.): Allergologie kompakt. Dustri-Verlag, München-Deisenhofen, 2016
  • Dykewicz, M.S. et al.: Treatment of seasonal allergic rhinitis. An evidence-based focused 2017 guideline uptdate. In: Ann Allergy Asthma Immunol 2017; 119: 489-511
  • Hauswald, B., Yarin, Y.M.: Moderne Diagnostik und Therapie der Rhinitis allergica. Laryngo-Rhino-Otol 2015; 94: 331–345
  • Klimek, L.: Allergische Rhinitis – die unterschätzte Erkrankung. arztCME 3/2015. https://www.my-cme.de/allergische-rhinitis-die-unterschaetzte-erkrankung/. (Letzter Abruf: 11.01.2024)
  • Schmitz, R.:Trends in der Prävalenz von Asthma bronchiale und Allergischer Rhinitis bei Erwachsenen in Deutschland 1997-99 und 2008-11. http://www.bfr.bund.de/cm/343/trends-in-der-praevalenz-von-asthma-bronchiale-und-allergischer-rhinitis.pdf (PDF). (Letzter Abruf: 11.01.2024)
  • Trautmann A., Kleine-Tebbe J.: Allergologie in Klinik und Praxis. Thieme Verlag Stuttgart, 3. Aufl. 2018. ISBN9873131421838

Lokale allergische Rhinitis

  • Rondon, C. et al.: Local allergic rhinitis is an independent rhinitis phenotype: The results of a 10-year follow-up study. In: Allergy, 2017; DOI: 10.1111/all.13272
  • Incorvaia, C. et al.: Local allergic rhinitis: evolution of concepts. Clin Transl Allergy 2017; 7: 38

Letzte Aktualisierung:

20. März 2018