Die Symptome der Anaphylaxie

Anaphylaktische Reaktionen können die Haut, die Schleimhäute, die Atemwege, den Verdauungsapparat, das Nervensystem und das Herz-Kreislauf-System betreffen. Je nach Schweregrad des klinischen Bildes wird das Krankheitsbild  in verschiedene Stadien eingeteilt, wobei in den deutschsprachigen Ländern folgende Einteilung nach Ring und Messmer am stärksten verbreitet ist:

 

Stadien der Anaphylaxie

Grad Haut- und subjektive Allgemeinsymptome Magen-Darm-Trakt Atemwege Herz-Kreislauf-System

I

Juckreiz, Hautrötung,
Quaddeln, Hautschwellung

     
II Juckreiz, Hautrötung,
Quaddeln, Hautschwellung
Übelkeit, Erbrechen, Krämpfe Laufende Nase, Heiserkeit, Atemnot Herzrasen, Blutdruckabfall, Herzrhythmus-störungen
III Juckreiz, Hautrötung,
Quaddeln, Hautschwellung
Erbrechen, Durchfall Kehlkopfschwellung, Atemkrämpfe, Blausucht (Blaufärbung von Haut und Schleimhäuten) Schock
IV Juckreiz, Hautrötung,
Quaddeln, Hautschwellung
Erbrechen, Durchfall Atemstillstand Kreislaufstillstand

Anaphylaxie Verlauf

Es gibt sehr unterschiedliche Verlaufsvarianten einer anaphylaktischen Reaktion:

  • Alle Symptome können einzeln oder aber in unterschiedlichsten Kombinationen auftreten.
  • Kreislaufprobleme können auch ohne Haut- und Atemsymptome auftreten, was die Diagnose oft erschwert.
  • Selbst nach erfolgreicher Behandlung können die Symptome in einer zweiten Phase nach 6 bis 24 Stunden plötzlich erneut einsetzen („biphasischer Verlauf“).
  • Bekannt sind auch seltene Fälle, in denen die Symptome erst mit einer Verzögerung von Stunden nach dem Allergenkontakt beginnen.
  • Die Anfangssymptome weisen nicht darauf hin, wie schwer die Reaktion verlaufen wird. Auch wenn sie vergleichsweise harmlos sind, kann die Reaktion schwer verlaufen.
Stark geschwollene Lippen - dies ist ein Zeichen für eine allergische Reaktion
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In vielen Fällen kündigen frühe Warnzeichen eine Anaphylaxie an:

  • Juckreiz oder Brennen an Handinnenflächen, Fußsohlen oder im Genitalbereich,
  • metallischer Geschmack auf der Zunge,
  • Brennen oder Kribbeln an der Zunge und/oder am Gaumen,
  • Schluckbeschwerden,
  • Angstgefühle,
  • Kopfschmerzen,
  • Desorientierung.

Wissenschaftliche Beratung

Prof. Dr. Regina Treudler
Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Leipziger Centrum für Allergologie (LICA)

E-Mail: Allergie-HautkliniknoSp@m@medizin.uni-leipzig.de

Quellen:

Die hier aufgeführten Leitlinien und Aufsätze richten sich, so nicht ausdrücklich anders vermerkt, an Fachkreise. Ein Teil der hier angegebenen Aufsätze ist in englischer Sprache verfasst.

Letzte Aktualisierung:

04. Dezember 2018