Wie wird die exogen allergische Alveolitis behandelt?

Luftbefeuchter im Wohnzimmer
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An erster Stelle in der Behandlung einer exogen-allergischen Alveolitis (EAA) steht, das auslösende Allergen so konsequent wie möglich zu meiden. Welche Maßnahmen dafür erforderlich sind, hängt von der Ursache der Erkrankung ab. Bei einer Befeuchterlunge kann es ausreichen, Luftbefeuchter oder Zimmerspringbrunnen aus der Umgebung des Betroffenen zu verbannen und dort befindliche Klimaanlagen professionell zu reinigen und zu warten. Ist eine Vogelhalterlunge durch den Kanarienvogel oder den Wellensittich zu Hause bedingt, bleibt den Betroffenen meist nichts anderes übrig, als sich von den Tieren zu trennen und den Haushalt gründlich von Allergenen zu reinigen.

Atemschutz bei Farmerlunge

Steht die EAA in Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit, kann es komplizierter werden. Zunächst wird dann versucht, die Allergenexposition am Arbeitsplatz auf null zu reduzieren oder zumindest deutlich zu verringern. Bei an einer Farmerlunge erkrankten Beschäftigten in landwirtschaftlichen Betrieben beinhaltet das beispielsweise, dass Atemschutzgeräte getragen und Filteranlagen mit nach außen führenden Gebläsen in Ställe und Heulager eingebaut werden. Bei Landwirten mit eigenem Bauernhof, deren EAA als Berufskrankheit anerkannt ist, stellt in Deutschland im Regelfall die Berufsgenossenschaft diese technischen Hilfsmittel zur Verfügung.

Es kommt aber auch vor, dass ein berufsbedingtes Allergen nicht gemieden werden kann oder wenn dann nur mit extrem hohem Aufwand. Um das Fortschreiten der Erkrankung und schwerwiegende Folgeerscheinungen wie eine Lungenfibrose zu verhindern, muss in solchen Fällen ein Wechsel der Tätigkeit ernsthaft in Erwägung gezogen werden. Wiederum unter der Voraussetzung, dass die exogen-allergische Alveolitis als Berufskrankheit anerkannt wurde, oder dass eine solche Berufskrankheit droht, veranlasst und unterstützt die Berufsgenossenschaft die Umschulung in einen nicht gefährdenden Beruf.

Bei akuter exogen allergischer Alveolitis: Kortison oder andere Glukokortikoide

Bei akuten Verläufen lassen sich durch eine systemische Behandlung mit Glukokortikoiden Symptome wie Atemnot und Fieber rasch abschwächen. Diese Wirkstoffe dämpfen das Immunsystem und damit auch die allergische Reaktion. Zudem bilden sich durch die Therapie die Lungengewebsveränderungen schneller zurück. Bei Patienten mit chronischer exogen-allergischer Alveolitis setzen Ärzte die Medikamente ebenfalls ein – in höherer Dosierung und über einen längeren Zeitraum. Oft werden dann aber stärker wirkende Immunsuppressiva wie Azathioprin, Cyclophosphamid oder Methothrexat bevorzugt.

Das Ziel der Therapie lautet in diesen Fällen, zu verhindern, dass die EAA und eine möglicherweise bereits vorhandene Lungenfibrose weiter fortschreiten. Die schon bestehenden Schädigungen der Lungenbläschen und des Lungengerüsts wieder rückgängig machen, kann aber leider auch diese Behandlung nicht.

Wissenschaftliche Beratung

Prof. Dr. Dennis Nowak

Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin
WHO Collaborating Centre for Occupational Health
Klinikum der Universität München

E-Mail: Dennis.NowaknoSp@m@med.uni-muenchen.de

Quellen:

Die hier aufgeführten Leitlinien und Aufsätze richten sich, so nicht ausdrücklich anders vermerkt, an Fachkreise. Ein Teil der hier angegebenen Aufsätze ist in englischer Sprache verfasst.

Letzte Aktualisierung:

21. August 2017