Insektengiftallergie
Ob Biene, Wespe, Hummel oder Hornisse – bei vielen Menschen löst der Anblick dieser kleinen Brummer ein ungutes Gefühl aus. Nicht zu Unrecht, denn ihr Stich ist schmerzhaft, die Einstichstelle oft über Stunden oder gar Tage gerötet und geschwollen. In der Regel klingen diese Symptome schnell wieder ab. Unangenehmer ist es, wenn der gesamte Körper in Mitleidenschaft gezogen wird.

Grundlagen: Die meisten Insekten stechen nur zu, wenn sie sich gestört oder bedroht fühlen. Wespen oder Bienen sind für die Mehrzahl der allergischen Stichreaktionen verantwortlich. ...weiter

Verbreitung: Die meisten Menschen reagieren auf Insektenstiche nur mit leichten Symptomen. Einige wenige Betroffene dagegen zeigen allergische Reaktionen.
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Risikofaktoren: Menschen, die beruflich mit Bienen zu tun haben oder viel im Freien arbeiten, tragen ein erhöhtes Risiko für eine Insektengiftallergie. Ebenso Betroffene, die in der Vergangenheit schon einmal eine anaphylaktische Reaktion durchlitten haben. ...weiter

Therapieansätze: Die Therapie einer allergischen Akutreaktion beginnt vor Ort mit der Notfallbehandlung. Nach Abklingen der akuten Symptome folgt in der Regel eine spezifische Immuntherapie (SIT), um die Empfindlichkeit gegen das Allergen aufzuheben. ...weiter

Prävention: Es gibt viele Vorsichtsmaßnahmen, die verhindern können, dass Betroffene mit Insekten in Berührung kommen. Bei erhöhter Gefährdung sollten sie ein Notfallset mit sich tragen. ...weiter

Forschungsansätze: Nicht bei allen Menschen ist eine spezifische Immuntherapie erfolgreich. Die Forschung sucht daher nach Wegen, die Immuntherapie individueller auszurichten. ...weiter
Wissenschaftliche Beratung
Prof. Dr. Thomas Fuchs
Ärzteverband Deutscher Allergologen
c/o Universitätsmedizin Göttingen,
Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
E-Mail: fuchsth@med.uni-goettingen.de
Quellen:
Die hier aufgeführten Leitlinien und Aufsätze richten sich, so nicht ausdrücklich anders vermerkt, an Fachkreise. Ein Teil der hier angegebenen Aufsätze ist in englischer Sprache verfasst.
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Letzte Aktualisierung:
24.04.2019