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Nahrungsmittelallergie Allergie gegen Nahrungsmittel
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Nahrungsmittelallergie: Symptome

Bei Nahrungsmittelallergien handelt es sich zumeist um Reaktionen vom Soforttyp. Das heißt,die Symptome treten in einem Zeitraum zwischen wenigen Minuten und zwei Stunden nach Kontakt mit dem Allergen auf.

Wissenschaftliche Beratung:

Prof. Dr. Margitta Worm, Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie e.V.

c/o Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie, Allergie-Centrum-Charité

E-Mail: margitta.worm@charite.de

Dr. Imke Reese, Deutsche Gesellschaft für Alleroglogie und Immunologie, AG Nahrungsmittelallergie

c/o Ernährung & Allergologie, München

E-Mail: info@ernaehrung-allergologie.de

Bei Nahrungsmittelallergien handelt es sich zumeist um Reaktionen vom Soforttyp. Das heißt,die Symptome treten in einem Zeitraum zwischen wenigen Minuten und zwei Stunden nach Kontakt mit dem Allergen auf.

Wissenschaftliche Beratung:

Prof. Dr. Margitta Worm, Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie e.V.

c/o Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie, Allergie-Centrum-Charité

E-Mail: margitta.worm@charite.de

Dr. Imke Reese, Deutsche Gesellschaft für Alleroglogie und Immunologie, AG Nahrungsmittelallergie

c/o Ernährung & Allergologie, München

E-Mail: info@ernaehrung-allergologie.de

Zwei-Phasen-Reaktion

Eine zweite Welle von Beschwerden kann 6 bis mehr als 12 Stunden später folgen. Diese „Zwei-Phasen-Reaktion“ wird deutlich häufiger bei Erdnussallergikern als bei anderen Nahrungsmittelallergikern beobachtet. Mehr als ein Fünftel der Erdnussallergiker reagieren nach z.T. über zwölf Stunden mit einer zweiten allergischen Reaktion.

Darüber hinaus gibt es Spätreaktionen in Form von Hautreaktionenen wie zum Beispiel der Verschlechterung eines atopischen Ekzems (Neurodermitis). Doch nicht auf jede Soforttypreaktion folgt eine Spätreaktion. Treten Spätreaktionen also ohne vorherige Soforttypreaktion auf, sollte der Zusammenhang mit einem verzehrten Nahrungsmittel eindeutig über ein Neurodermitis-Tagebuch gezeigt sein, bevor einschränkende Diäten ergriffen werden. Und selbst wenn der Zusammenhang klar ist, verordnen Ärztinnen und Ärzte eher, den Auslöser zu reduzieren als zu meiden.

Lebensmittelallergie-Symptome sehr vielfältig

Die Symptome einer Nahrungsmittelallergie können sehr vielfältig sein:

  • Schwellungen an Händen, Gesicht oder Beinen (Angioödeme) oder
  • ein juckender Ausschlag (Urtikaria)

sind häufig auftretende Symptome, die auch schon bei Schleimhautkontakt mit dem Nahrungsmittelallergen auftreten können.

Allerdings kann es sich bei reinem Hautkontakt auch um eine Kontaktallergie handeln, bei der das Nahrungsmittel trotzdem vertragen wird.

  • Juckreiz,
  • ein Gefühl des Brennens oder
  • eine Schwellung in Mundhöhle und/oder Rachen

können Frühwarnsymptome einer primären Nahrungsmittelallergie sein. Diese Beschwerden, die häufig als orales Allergiesyndrom (OAS) bezeichnet werden, sind aber auch typisch für pollenassoziierte (sekundäre) Nahrungsmittelallergien. Sie können verstärkt während der Pollenflugzeit auftreten. Ein lebensgefährlicher Zusammenbruch mehrerer Körpersysteme (Anaphylaxie) ist bei einer pollenassoziierten Nahrungsmittelallergie selten, aber möglich!

Bindehautentzündung oder Atemwegsprobleme wie Luftnot bis hin zum allergischen Asthma können die typischen Symptome begleiten. Ein Asthma bronchiale kann aber auch ohne Vorhandensein einer Nahrungsmittelallergie auftreten.

Wenn das Allergen intakt im Verdauungstrakt ankommt, was bei pollenassoziierten Nahrungsmittelallergien in der Regel nicht passiert, können Übelkeit, Erbrechen und Durchfall die Folge sein. In der Regel treten Magen-Darm-Symptome zusammen mit Reaktionen anderer Organsysteme auf.

Die Maximalreaktion, bei der mehrere Organsysteme gleichzeitig reagieren, und es im schlimmsten Fall zu lebensbedrohlichen (Kreislauf-)Reaktionen kommt, ist die Anaphylaxie.

Quellen

Die hier aufgeführten Leitlinien und Aufsätze richten sich, so nicht ausdrücklich anders vermerkt, an Fachkreise. Ein Teil der hier angegebenen Aufsätze ist in englischer Sprache verfasst.

  • Andorf, S. et al.: Anti-IgE treatment with oral immunotherapy in multifood allergic participants: a double-blind, randomised, controlled trial. Lancet Gastroenterol Hepatol 2018; 3: 85–94
  • Bergmann, K. et al.: Aktueller Stand zur Verbreitung von Allergien in Deutschland. Positionspapier der Kommission Umweltmedizin am Robert Koch-Institut. In: Allergo J Int 2016, 25: 6
  • Beyer, K. et al.: Neue Therapiekonzepte bei Nahrungsmittelallergien. In: Allergologie 2016; 39: 439–444
  • Biedermann, T. et al. (Hrsg., 2016): Allergologie. Springer, Berlin/Heidelberg, 2. Aufl., ISBN9783642372025
  • Bindslev-Jensen, C et al.: SCIT-treatment With a Chemically Modified, Aluminum Hydroxide Adsorbed Peanut Extract (HAL-MPE1) Was Generally Safe And Well Tolerated And Showed Immunological Changes In Peanut Allergic Patients. J Allergy Clin Immunol 2017; 139: AB191
  • Blumchen, K et al.: Post hoc analysis examining symptom severity reduction and symptom absence during food challenges in individuals who underwent oral immunotherapy for peanut allergy: results from three trials. Allergy Asthma Clin Immunol 2023; 19: 21
  • Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Aktionsplan Allergien - Allergieportal. (eingestellt am 31.12.2012)
  • Burks, A et al.: Epitope study results: Phase 3, randomized double-blind, placebo-controlled study of epicutaneous immunotherapy in peanut-allergic toddlers. Annals of Allergy, Asthma & Immunology 2022; 129: S12
  • Chinthrajah, S et al.: Phase 2a randomized, placebo-controlled study of anti-IL-33 in peanut allergy. JCI Insight 2019; 4: e131347
  • Du Toit, G. et al.: Oral immunotherapy in children ages 1 to <4 with peanut allergy: POSEIDON trial outcomes. Präsentation auf der Jahrestagung des American College of Allergy, Asthma & Immunologyopens (ACAAI) 2022
  • Eigenmann PA et al.: Are avoidance diets still warranted in children with atopic dermatitis? Pediatric Allergy and Immunology. 2020;31(1):19-26.
  • Fischer J, et al.: Alpha-Gal-Syndrom: Ein Überblick zum klinischen Bild und zu pathophysiologischen Konzepten. In: Hautarzt 2022; 73: 195–200
  • Grabenhenrich LB et al.: Anaphylaxis in children and adolescents: The European Anaphylaxis Registry. The Journal of allergy and clinical immunology. 2016;137(4):1128-37.e1.
  • Grabenhenrich, L et al.: Frequency of food allergy in school-aged children in eight European countries-The Euro-Prevall-iFAAM birth cohort. Allergy 2020; 75: 2294–2308
  • Informationen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft: Neuartige Lebensmittel - Novel Food (Letzter Abruf: 19.01.2024)
  • Jones SM, et al.: Efficacy and safety of oral immunotherapy in children aged 1–3 years with peanut allergy (the Immune Tolerance Network IMPACT trial). Lancet 2022; 399: 359–371
  • O’B Hourihane J, et al.: Efficacy and safety of oral immunotherapy with AR101 in European children with a peanut allergy (ARTEMIS): a multicentre, double-blind, randomised, placebo-controlled phase 3 trial. Lancet Child Adolesc Health 2020; 4: 728–739
  • Ring, J. et al.: S2-Leitlinie Akuttherapie und Management der Anaphylaxie. In: Allergo J Int 2021; 30: 1–25
  • Schäfer, C. et al.: Fruktosemalabsorption. Stellungnahme der AG Nahrungsmittelallergie in der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI). In: Allergo J 2010; 19: 66–69
  • Kopp, MV. et al.: S3-Leitlinie Allergieprävention (Stand: 11. November 2022)
  • Worm, M.: S2k-Leitlinie Management IgE-vermittelter Nahrungsmittelallergien. In: Allergologie 2021; 44: 488–541

Letzte Aktualisierung:

13. Oktober 2023