Medikamentöse Behandlung

Lässt sich ein Allergenkontakt nicht oder nicht ausreichend vermeiden, kann zumeist eine Behandlung mit Medikamenten (Pharmakotherapie) helfen. Anders als bei der Allergenkarenz und der spezifischen Immuntherapie (bei Soforttyp-Allergie) setzt die medikamentöse Therapie in der Regel nicht bei den Krankheitsursachen an, sondern führt lediglich zu einer Beseitigung oder Linderung der Symptome. Man spricht deshalb auch von symptomatischer Behandlung.
Da eine allergische Erkrankung nicht nur die Leistungsfähigkeit der Betroffenen mindern, sondern sich unbehandelt auch weiter verschlechtern kann, sollte sie auf keinen Fall bagatellisiert werden. Eine fachgerechte Behandlung ist deshalb wichtig. Dazu stehen wirksame und gut verträgliche Medikamente zur Verfügung.
Prinzipiell gibt es mehrere Gruppen von Arzneimitteln, die bei allergischen Erkrankungen wirksam sind. Sie greifen an verschiedenen Stellen in den Ablauf einer allergischen Reaktion ein und unterscheiden sich damit in ihrer Wirkungsweise, aber auch bezüglich der Dauer bis zum Wirkungseintritt ebenso wie in der Dauer der Wirksamkeit.
Die wichtigsten Wirkstoffgruppen zur Behandlung von allergischen Erkrankungen sind im Folgenden aufgeführt – unabhängig von der Art der Allergie oder sonstigen Erkrankung, bei der sie eingesetzt werden. Die meisten sind – teilweise in unterschiedlichen Darreichungsformen – zur Anwendung bei verschiedenen allergischen, aber auch nicht allergisch bedingten Krankheitsbildern geeignet.
Teilweise stehen feste Wirkstoffkombinationen zur Verfügung, in denen zwei oder mehr Arzneistoffe in einem Präparat enthalten sind. Dies kann vorteilhaft sein, wenn die Wirkstoffe zusammenwirken und dadurch weniger hohe Dosen der einzelnen Substanzen benötigt werden. Andererseits können die einzelnen Wirkstoffe weniger flexibel dosiert werden.
Video: Heuschnupfen behandeln - so geht es richtig
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Quellen:
Die hier aufgeführten Leitlinien und Aufsätze richten sich, so nicht ausdrücklich anders vermerkt, an Fachkreise. Ein Teil der hier angegebenen Aufsätze ist in englischer Sprache verfasst.
- Biedermann, T. et al. (Hrsg., 2016): Allergologie. Springer, Berlin/Heidelberg, 2. Aufl., ISBN 9783642372025
- Brożek, J.L., et al. Allergic Rhinitis and its Impact on Asthma (ARIA) guidelines-2016 revision. In: J Allergy Clin Immunol 2017;140(4): 950-958
- Buhl, R., et al.: S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit Asthma. In: Pneumologie 2017; 71: 849–919
- Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale VersorgungsLeitlinie Asthma, 3. Auflage. Version 1. 2018
- Darsow U., Raap U. (Hrsg.): Allergologie kompakt. Dustri-Verlag, München-Deisenhofen, 2016
- Globale Initiative für Asthma (GINA): Leitfaden zum Management und zur Prävention von Asthma – die GINA-Leitlinien (PDF). Ein Leitfaden für Gesundheitsfachleute, aktualisiert 2016 (Letzter Abruf: 19.03.2018)
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- Ring, J. et al.: S2k-Leitlinie zur Akuttherapie und Management der Anaphylaxie. In: Allergo J Int 2014; 23: 96–112. AWMF-Register-Nr. 065-025
- Trautmann A., Kleine-Tebbe J.: Allergologie in Klinik und Praxis. Thieme Verlag Stuttgart, 3. Aufl. 2018. ISBN9873131421838
- Zuberbier, T., et al.: The EAACI/GA²LEN/EDF/WAO Guideline for the Definition, Classification, Diagnosis and Management of Urticaria. The 2017 Revision and Update. In: Allergy 2018; 73(7):1393-1414
Letzte Aktualisierung:
08.04.2019