Zum Hauptinhalt springen
Kinder in den Bergen
ARochau

Allergische Sensibilisierung auch in den Alpen

Umweltschadstoffe wie Abgase an vielbefahrenen Straßen sowie Allergene im Innenraum tragen maßgeblich zur Sensibilisierung für eine Allergie bei – auch wenn die Betroffenen in einer grundsätzlich Allergen-armen alpinen Gegend leben. Das fanden Forschende in einer Querschnittsstudie mit Schulkindern aus der Schweizer Alpen-Region heraus.

Allergie trotz gesunder Alpenluft?

Es ist bekannt, dass der Kontakt mit Umweltschadstoffen und Allergenen die Sensibilisierung gegen ein Allergen und das spätere Risiko für die Entstehung einer Allergie beeinflusst. Bekannt ist auch, dass das alpine Klima mit geringer Allergenbelastung und geringer Umweltverschmutzung als „gesundes“ Klima in Hinblick auf die Entstehung und Ausprägung von Allergien gilt. 

Forschende wollte nun beide Erkenntnisse im Zusammenhang überprüfen: Sie erfassten mithilfe von Fragebögen klinische und personenbezogene Daten von Schulkindern, die in der Schweizer Alpen-Region geboren wurden und aufgewachsen sind. Um ein allergischen Sensibilisierungsprofils zu erstellen, wurden zusätzlich Daten aus lokalen Innen- und Außenraumquellen herangezogen: Für den Innenraum analysierten die Forschenden den Allergengehalt im Hausstaub, für den Außenraum berechneten sie anhand von Daten aus nationalen Pollen- und Luftverschmutzungsmessstationen den lebenslangen Kontakt mit Pollen und Luftverschmutzung.

Risikofaktoren: Schimmel im Innenraum und starke Abgasbelastung

Die Kohorten-Studie ergab, dass die Lebensbedingungen in Innenräumen, einschließlich des Vorhandenseins von sichtbarem Schimmel, die Wahrscheinlichkeit, für Innenraumallergene sensibilisiert zu sein, erhöht. Ebenso ist die Wahrscheinlichkeit, zusätzlich Symptome von Rhinokonjunktivitis (Bindehautentzündung) zu haben, erhöht.

Hausstauballergene führten trotz Nachweis von 38 Prozent in den Hausstaubproben zu einer eher geringen Erhöhung der Sensibilisierung (2,5 Prozent).

Im Außenraum konnten die Forschenden vor allem an stark befahrenen Straßen ein erhöhtes Risiko für eine Sensibilisierung sowie zusätzlich zur Sensibilisierung ein erhöhtes Auftreten von Symptomen von Rhinokonjunktivitis und Asthma nachweisen.

Fazit

Trotz grundsätzlich Allergen-armer Luft in einer alpinen Umwelt könnten Umweltschadstoffe immer noch ein wichtiger Faktor für eine allergische Sensibilisierung sein.

Quelle:

Fieten et al.: Environmental exposure and sensitization patterns in a Swiss alpine pediatric cohort. World Allergy Organ J. – 2023, 16(12):100847