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Lexikon für Allergie
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Allergie von A bis Z

Inhalt:

A

Additivum (Mehrzahl: Additiva)

Hilfsstoff oder Zusatzstoff, der Arznei- oder Lebensmitteln zugesetzt wird, um deren Beschaffenheit zu beeinflussen (z.B. Stabilisatoren, Emulgatoren, Geliermittel) oder bestimmte Eigenschaften (z.B. den Geschmack bei Aromastoffen, bessere Haltbarkeit bei Konservierungsstoffen) zu erzielen

Adjuvans (Mehrzahl: Adjuvanzien/Adjuvantien/Adjuvantia)

Hilfsstoff; Stoff, der die Wirkung eines (Arznei-)Stoffes unterstützt, verstärkt oder steigert, möglichst ohne eine eigene therapeutische Wirkung zu haben

Aeroallergen (= Inhalationsallergen)

Allergen, das sich in der (Atem-)Luft befindet

Agranulozytose

Verminderung der Granulozyten, einer Untergruppe der weißen Blutzellen (Leukozyten)

akut

plötzlich einsetzend und rasch verlaufend (Gegensatz zu chronisch)

Alarmine

Synonym: antimikrobielle Peptide (AMP), Host-Defense-Peptide

Gruppe von kleineren Eiweißverbindungen (Peptide), die zum angeborenen Immunsystem gehören und antimikrobiell, das heißt gegen Mikroorganismen, wirksam sind; Beispiele: Defensine, Cathelicidine

Allergen

Substanz, die über die Atmung, Hautkontakt oder Verzehr von Nahrungsmitteln eine allergische Reaktion auslösen kann

Allergenität

Fähigkeit eines Stoffes, eine allergische Reaktion auszulösen

Allergen-spezifische Immuntherapie (AIT)

siehe Hyposensibilisierung

Allergie

gesteigerte Reaktion des Immunsystems auf bestimmte körperfremde Stoffe (Allergene)

Allergoide

Allergene zur Verwendung bei der spezifischen Immuntherapie, die chemisch so verändert (modifiziert) wurden, dass sie ein vermindertes Risiko für unerwünschte allergische Reaktionen haben, während ihre Fähigkeit, die gewünschte immunologische Reaktion auszulösen, erhalten bleibt

Allergologie; Allergologin/Allergologe

Gebiet der Medizin, das sich mit den Grundlagen allergischer Erkrankungen beschäftigt; Ärztin oder Arzt, die/der im Rahmen einer Weiterbildung die Zusatzbezeichnung „Allergologie“ erworben hat

Amine, biogene

chemische Verbindungen (zum Beispiel Histamin, Tyramin) mit vielfältigen Funktionen, die natürlicherweise im Körper vorkommen, aber auch als natürliche Bestandteile in bestimmten Nahrungsmitteln enthalten sind

Anämie

Blutarmut, Verminderung von roten Blutkörperchen und/oder rotem Blutfarbstoff

Analgetikum (Mehrzahl: Analgetika)

Schmerzmittel

Anamnese

Krankengeschichte

Anaphylaxie

ausgeprägte allergische Überempfindlichkeitsreaktion vom Soforttyp (Typ I); schlimmste Erscheinungsform ist der lebensbedrohliche anaphylaktische Schock, bei dem es zum Kreislaufkollaps kommt

Angioödem (= Quincke-Ödem)

oft schmerzhafte Schwellung von Haut und Schleimhaut, die häufig als Begleitsymptom bei Nesselsucht (Urtikaria) auftritt und in einem Teil der Fälle durch eine allergische Reaktion hervorgerufen wird

anti-

Wortteil mit der Bedeutung „gegen“, „entgegen“

Antibiotikum (Mehrzahl: Antibiotika)

Wirkstoff zur Bekämpfung von Krankheitserregern, vor allem Bakterien

Antigen

körperfremde Substanz oder Struktur, die in der Lage ist, eine immunologische Reaktion des Körpers (Antikörperbildung) hervorzurufen. Ein Antigen kommt in der Regel von außen (Bakterien, Viren, Allergene). Ausnahmsweise kann aber auch ein Bestandteil des Körpers selbst wie ein Antigen wirken, wie es bei Autoimmunerkrankungen der Fall ist.

Antihistaminikum (Mehrzahl: Antihistaminika)

Medikament, das die Wirkung des Botenstoffes Histamin vorübergehend blockiert

Antikörper (= Immunglobulin)

Eiweißstoff, der im Körper als Reaktion auf einen körperfremden Stoff (Antigen) gebildet wird und speziell gegen dieses Antigen gerichtet ist.

antiphlogistisch/Antiphlogistikum

entzündungshemmend; entzündungshemmendes Medikament

antiseptisch/Antisepsis

Maßnahmen zur Bekämpfung oder Verminderung von Keimen, um Infektionen zu verhindern

Atopie

erbliche Neigung zu bestimmten allergischen Reaktionen an der Haut, den Bronchien oder den Schleimhäuten (Nase, Augen). Die wichtigsten atopischen Erkrankungen sind Neurodermitis, Asthma bronchiale und Heuschnupfen (allergische Rhinokonjunktivitis).

Atrophie

Rückbildung von Haut oder anderem Gewebe

Autoimmunität (auto = selbst)

Immunreaktion, bei der das Immunsystem sogenannte Autoantikörper gegen körpereigene Strukturen (Zellen, Gewebe) bildet, die dann als Autoantigene bezeichnet werden; Ursache für Autoimmunerkrankungen

B

basophil

Eigenschaft einer bestimmten Unterart von weißen Blutzellen (Leukozyten), den basophilen Granulozyten (kurz: Basophile)

B-Lymphozyten (B-Zellen)

Gruppe von Lymphozyten, die die Antikörper bilden und daher bei der Abwehr eine wichtige Rolle spielen

B-Zellen

siehe B-Lymphozyten

Balneotherapie

Behandlung mit Bädern

Basiscreme/Basissalbe

Creme- oder Salbengrundlage zur Hautpflege ohne speziellen Wirkstoff

Bindehaut (Konjunktiva)

durchsichtige Schleimhaut, die den Augapfel von vorne und das Augenlid von innen überzieht und diese miteinander verbindet

Biologikum (Mehrzahl: Biologika; englisch Biologics, Biologicals)

mittels biotechnologischer Verfahren hergestellte Wirkstoffe, „biologische Substanzen“

Biomarker

messbares biologisches Merkmal, das in charakteristischer Weise auf einen „normalen“ (physiologischen) oder krankhaften Zustand im Körper hinweisen kann; jeder Laborwert ist somit ein klassischer Biomarker

Biopsie

Entnahme einer Gewebeprobe am Lebenden zur weiteren Untersuchung

Bronchien

Äste der Luftröhre, die sich in der Lunge weiter aufzweigen

Bronchitis

Entzündung der Bronchien

C

Chromosom

Träger der Erbinformation

chronisch

langdauernd (Gegensatz zu akut)

D

Dalton

andere Bezeichnung für Maßeinheit der Masse; definiert als der zwölfte Teil der Masse des Kohlenstoffisotops 12C

Darmflora

Besiedelung von Teilen des Dünndarms und des Dickdarms mit bestimmten Bakterienarten

Dermatitis

entzündliche Hautreaktion; wird oft gleichbedeutend mit Ekzem verwendet

Dermatologie

Fachgebiet der Medizin, das sich mit Erkrankungen der Haut, der Hautanhangsgebilde und der angrenzenden Schleimhäute beschäftigt

Dermatologin/Dermatologe

Fachärztin/-arzt für Hautkrankheiten

Dermatose

allgemeine Bezeichnung für Hautkrankheit

Dermis

Lederhaut, untere Hautschicht (unter der Epidermis)

Dermographismus

weiße oder rote Linien, die auf der Haut nach mechanischer Reizung entstehen

Diarrhö

Durchfall

Diät

bestimmte Art der Ernährung, Schonkost

Differenzialdiagnose

Unterscheidung und Abgrenzung einander ähnlicher Krankheitsbilder

Disposition

angeborene oder erworbene Anfälligkeit für eine Erkrankung

DNS/DNA

Desoxyribonukleinsäure (engl. DNA = Deoxyribo Nucleic Acid), Träger der Erbinformation

doppelblind

Bei doppelblinden Studien zum Vergleich zweier Medikamente oder zwischen einem Wirkstoff und Placebo wissen weder die Patientinnen/Patienten oder Probandinnen/Probanden noch die sie betreuenden Ärztinnen und Ärzte, wer welches Präparat erhält.

E

Ekzem

akute oder chronische, meist flächenhafte entzündliche Hautveränderung, die häufig von Juckreiz begleitet ist; wird oft gleichbedeutend mit Dermatitis verwendet

Emulsion

Mischung von (mindestens) zwei miteinander nicht löslichen Flüssigkeiten, meist Fett (Öl) und Wasser

Endotoxin

Bestandteile von Bakterienzellen, die bei Zerstörung der Zelle freigesetzt werden und im Wirtsorganismus vielfältige, häufig entzündliche Reaktionen auslösen können

Entzündung

Reaktion des Körpers auf tatsächliche oder mutmaßliche „Feinde“; zumeist handelt es sich dabei um potenzielle Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren. Der Kontakt mit diesen Erregern leitet eine Reihe von Vorgängen ein, die zur lokalen Überwärmung durch vermehrte Durchblutung, Schwellung durch Austritt von Gewebeflüssigkeit, Schmerz und einer eingeschränkten Funktion des betroffenen Gewebes führen.

Enzym (Ferment)

Eiweißstoff (Protein), der Stoffwechselvorgänge steuert oder beschleunigt

eosinophil

Eigenschaft einer bestimmten Unterart von weißen Blutzellen (Leukozyten), den eosinophilen Granulozyten (kurz: Eosinophile). Sie lassen sich mit dem künstlichen Farbstoff Eosin einfärben, was die Unterscheidung von anderen Zellen erleichtert.

Epidermis

Oberhaut, oberste Hautschicht

Epigenetik

vom griechischen „epi“ = darauf, darüber; Wissenschaftszweig, der untersucht, wie übergeordnete Steuerungselemente des Genoms die Interpretation der Gene beeinflussen. Dass zum Beispiel eineiige Zwillinge verschiedene Krankheiten entwickeln, obwohl sich ihr Genom nicht voneinander unterscheidet, könnte bei gleichen Umwelteinflüssen an ihrem unterschiedlichen Epigenom liegen.

Epikutantest

Hauttest zum Nachweis einer Kontaktallergie

Erythem

(entzündliche) Rötung der Haut

Erythrodermie

am ganzen Körper (generalisiert) auftretende entzündliche Rötung mit Schwellung und/oder Schuppung der Haut

Evidenz

bedeutet in Zusammenhang mit der sog. Evidenz-basierten Medizin (EbM = beweisgestützte Medizin) so viel wie wissenschaftlicher Beleg und bezieht sich auf Informationen aus wissenschaftlichen Studien und systematisch zusammengetragenen Erfahrungen, die einen Sachverhalt bestätigen oder widerlegen

Exanthem

großflächiger, symmetrischer und gleichförmiger Hautausschlag, der oft akut oder schubweise verläuft; ausgelöst durch Arzneimittel oder Infektionen

Exazerbation

Allgemein: akute Verschlimmerung eines Krankheitsbildes (z.B. Asthma-Anfall); bei chronischen Erkrankungen auch als schubweise Verschlechterung.

Exposition

der Wirkung von Umwelteinflüssen, Medikamenten, Krankheitserregern und anderen Einflussfaktoren ausgesetzt sein

exsudativ

nässend; bedingt durch Austritt von Flüssigkeit (Exsudat)

extrazellulär

außerhalb einer Zelle

Extremitäten

Gliedmaßen

F

FEV (forced expiratory volume)

Ausatmungskapazität in einer bestimmten Zeit (z.B. 1 Sekunde), Messwert der Lungenfunktionsdiagnostik

Fresszellen (Phagozyten)

Unterarten von weißen Blutzellen (Leukozyten), darunter sogenannte Monozyten (auch bezeichnet als Makrophagen) und Granulozyten, die Mikroorganismen (Bakterien, Viren etc.), Zellbestandteile und andere Teilchen in sich aufnehmen und auflösen und/oder speichern

G

Gen

auf Chromosomen befindlicher Träger bestimmter Erbanlagen

Genom

Erbgut; Gesamtheit aller Erbinformationen (Gene) eines Lebewesens oder eines Virus

Glukokortikoide

Gruppe von Medikamenten, die sich vom Kortison ableiten und vorwiegend entzündungshemmend wirken, darüber hinaus aber noch vielfältige weitere Wirkungen haben; auch bezeichnet als Kortison, Glukokortikosteroid oder Steroid

Granulozyten

Unterart von weißen Blutzellen (Leukozyten)

Gravidität

Schwangerschaft

H

Hämolyse

Auflösung von roten Blutzellen (Erythrozyten), wobei der in diesen enthaltene rote Blutfarbstoff (Hämoglobin) ins Blutplasma freigesetzt wird

Harnstoff (Urea, Carbamid)

Abbauprodukt aus dem Eiweißstoffwechsel; wird (in Konzentrationen von 3 - 5 Prozent) auch zur Behandlung und Pflege von sehr trockener Haut eingesetzt

Histamin

Botenstoff, der bei der Entstehung von Juckreiz und allergischen Reaktionen eine wichtige Rolle spielt

Histologie

Lehre von den Geweben des Körpers; im medizinischen Sprachgebrauch feingewebliche (mikroskopische) Untersuchung einer Gewebeprobe (Biopsie)

Hydrolysat

Produkt einer Hydrolyse, das heißt der Aufspaltung einer chemischen Verbindung durch Wasser

hydrophil

wasserlöslich, Wasser aufnehmend

Hyper-

Wortteil mit der Bedeutung „über(-mäßig)“, „oberhalb“, „zu viel“

Hypo-/Hyp-

Wortteil mit der Bedeutung „unter“, „unterhalb“, „zu wenig“

Hyposensibilisierung

= spezifische Immuntherapie, kurz: SIT oder Allergen-spezifische Immuntherapie, kurz: AIT

Behandlung von Allergien gegen ein Allergen oder wenige, ganz bestimmte Allergene, indem anfänglich nur sehr geringe Allergenmengen zugeführt werden und die Dosis allmählich gesteigert wird

I

IgE-Antikörper

Immunglobulin E; bestimmte Art von Antikörper, dessen Konzentration im Blutserum bei vielen Allergikern erhöht ist

IGeL (= individuelle Gesundheitsleistung)

Ärztliche Leistung, die von den gesetzlichen Krankenkassen nicht finanziert wird und daher von den Versicherten selbst bezahlt werden muss

Immunglobulin (Abk. Ig)

siehe Antikörper

Immunisierung

Verabreichung einer oder mehrerer Impfungen zum Schutz vor einer Infektionskrankheit

immun/Immunität

Unempfindlichkeit gegenüber schädlichen Einflüssen, vor allem Krankheitserregern

Immunogenität

Fähigkeit eines Stoffes, eine immunologische Reaktion auszulösen

Immunologie

Lehre vom Aufbau und der Funktion des Immunsystems

immunsuppressiv/Immunsuppressivum

eine Immunreaktion beziehungsweise das Immunsystem unterdrückend oder abschwächend; Mittel, das immunsuppressiv wirkt

Immuntherapie

Behandlungsverfahren, bei dem das Immunsystem beeinflusst wird

Immunsystem

Abwehrsystem; Gesamtheit aller Vorgänge, Zellen und Stoffe im Körper, die an der körpereigenen Abwehr beteiligt sind

Impfung (Schutzimpfung)

Erzeugung einer Immunität zur Vorbeugung gegen Infektionskrankheit

Indikation

(Heil-)Anzeige; Grund, der den Einsatz von Arzneimitteln oder Behandlungsmaßnahmen rechtfertigt oder gebietet

induzieren

einleiten, auslösen

Infusion

Einfließen lassen von größeren Flüssigkeitsmengen beziehungsweise Gabe eines Medikaments oder von Nährstoffen in gelöster Form direkt in ein Blutgefäß (zumeist in eine Vene)

Inhalation

Einatmen von Dämpfen oder fein zerstäubten Flüssigkeiten

Inhalationsallergen

siehe Aeroallergen

Injektion

Einspritzung von Flüssigkeit in den Körper

Interleukine

Zu den Zytokinen gehörende Botenstoffe, die die Aktivität des Immunsystems, insbesondere der Lymphozyten beeinflussen

interstitiell

dazwischen liegend, z.B. interstitielles Bindegewebe (Interstitium), das zwischen dem Funktionsgewebe eines Organs liegt

intertriginös

Stellen betreffend, an denen Haut aufeinander liegt (in Hautfalten)

Intoleranz

nicht immunologisch (nicht allergisch) bedingte Überempfindlichkeit, überwiegend in Zusammenhang mit der Ein- oder Aufnahme von Nahrungs- oder Arzneimitteln, die mit gleichen oder ähnlichen Symptomen wie bei einer allergischen Reaktion einhergehen kann; bei Arzneimitteln ist zumeist eine pharmakologische Toxizität gemeint

Intoxikation

"Vergiftung", Reaktion auf pharmakologische Toxizität

intrakutan (Abkürzung i.c.)

in der Haut; in die Haut

intramuskulär (Abkürzung i.m.)

im Muskel; in den Muskel

intravenös (Abkürzung i. v.)

in der Vene; in die Vene

Inzidenz

Anzahl der Neuerkrankungsfälle einer bestimmten Krankheit innerhalb eines bestimmten Zeitraums

Irritation

Reizung

Isocyanate

Di- und Polyisocyanate sind Grundstoffe der Polyurethan (PUR)-Chemie und kommen in vielen Schaum- und Kunststoffen, Lacken, Klebern, Pharmazeutika oder Pestiziden vor

-itis

Wortendung mit der Bedeutung „Entzündung“

J

K

Kapillitium

behaarter Kopf

Karenz

Verzicht, Vermeiden (zum Beispiel eines bestimmten Nahrungsmittels oder eines Kontakts)

Keratinozyten

Horn bildende Hautzellen

klinische Studie/Test

Untersuchung beziehungsweise Prüfung eines Behandlungsverfahrens, zum Beispiel eines Arzneistoffes an menschlichen Probanden (Gesunde oder Patienten) unter festgelegten Rahmenbedingungen als wichtiger Teil der so genannten klinischen Forschung und der Evidenz-basierten Medizin

Kohlenhydratverwertungsstörung

häufigste nicht-immunologische Nahrungsmittelunverträglichkeit; wichtigste Formen sind die Laktoseintoleranz und die Fruktoseintoleranz; siehe auch IntoleranzMalassimilationMalabsorption und Maldigestion

Kollagen

faserartig aufgebauter Eiweißstoff, der die Gerüstsubstanz für Knochen, Knorpel, Zähne, Bindegewebe etc. bildet

Komplikation

Schwierigkeit oder Verschlimmerung eines Krankheitszustandes oder -verlaufs

Konjunktivitis

Bindehautentzündung am Auge

Kontaktdermatitis, Kontaktekzem

Hauterkrankung, die durch Hautkontakt mit bestimmten Substanzen, häufig aufgrund einer allergischen Reaktion verursacht wird

Kontraindikation

Gegenanzeige; Umstand, der den Einsatz einer an sich zweckmäßigen oder notwendigen medizinischen Maßnahme ausschließt

Kortison

hochwirksames entzündungshemmendes Mittel; es entspricht dem in der Nebennierenrinde des Menschen gebildeten Hormon Kortisol (siehe auch Glukokortikoide)

Kreuzallergie/Kreuzreaktion

allergische Reaktionen auf verschiedenartige Allergene (z.B. Pollen und Nahrungsmittel) bei der gleichen Person aufgrund von (strukturellen) Ähnlichkeiten der Allergene

Kutis (lateinisch cutis)

Haut, bestehend aus Oberhaut und Lederhaut

L

Langerhans-Zellen

bestimmte Art von Zellen in der Haut, die Antigene aufnehmen und am Aufbau von Immunreaktionen in der Haut beteiligt sind

Leukozyten

weiße Blutzellen: Leukozyten werden in mehrere Untergruppen unterteilt, zum Beispiel Granulozyten, Lymphozyten, Makrophagen

Lichenifikation

flächige Veränderung und Verdickung der Haut; Vergröberung der Hautstruktur

Lipide

fetthaltige Moleküle

lipophil

fettlöslich, Fett aufnehmend

lokal

örtlich, auf bestimmte Körperstellen bezogen

Lokalisation

Lage (im Bereich des Körpers bzw. der Hautoberfläche)

Lymphozyten

Unterart von weißen Blutzellen (Leukozyten), die eine wichtige Rolle bei der Abwehr spielen

M

Makrophage

Zelle aus der Gruppe der weißen Blutzellen (Leukozyten) und Bestandteil des Immunsystems. Makrophagen können Fremdsubstanzen „verdauen“ und werden daher auch als Fresszellen bezeichnet

Malabsorption

mangelhafte Aufnahme (Absorption) von „vorverdauten“ (aufgespaltenen) Nährstoffen über die Darmwand

Malassimilation

mangelnde Nutzbarkeit von Nährstoffen aufgrund unzureichender Aufspaltung (Maldigestion) oder unzureichender Aufnahme (Malabsorption) im Magen-Darm-Trakt; Oberbegriff für Maldigestion und Malabsorption

Maldigestion

unzureichende Aufspaltung von Nahrungsbestandteilen durch Enzyme im Bereich des Verdauungstraktes (Magen, Bauchspeicheldrüse, Leber oder Gallenwege), sodass darin enthaltene Nährstoffe im Darm nicht aufgenommen (resorbiert) werden können

Mastzelle

Zu den weißen Blutzellen (Leukozyten) zählende Zelle, die eine wichtige Rolle bei der Abwehr und auch allergischen Reaktionen spielt. Sie speichert große Mengen an Botenstoffen wie zum Beispiel Histamin, die bei bestimmten Signalen ins Gewebe freigesetzt werden.

Median (Zentralwert)

der mittlere Wert in einer auf- oder absteigend angeordneten Reihe von Zahlenwerten; d.h. mindestens die Hälfte aller Werte sind größer oder gleich und mindestens die Hälfte aller Werte sind kleiner oder gleich dem Median.
Beispiele:
- für eine ungerade Anzahl von Werten:
1, 2, 4, 6, 7, 8, 10 – der Median ist 6 (jeweils drei Werte sind kleiner bzw. größer als 6)
1, 2, 2, 2, 8, 9, 10 – der Median ist 2 (jeweils drei Werte sind mindestens kleiner bzw. größer als 2)
- für eine gerade Anzahl von Werten:
1, 2, 3, 5, 7, 8, 9, 10 – der Median ist 6 (5 und 7 liegen um die Mitte; 6 ist die Hälfte der Summe aus 5 + 7)
2, 2, 4, 6, 7, 8, 8, 9 – der Median ist 6,5 (6 und 7 liegen um die Mitte; 6,5 ist die Hälfte der Summe aus 6 + 7)

Mediatoren

hormonähnliche Botenstoffe, zum Beispiel Histamin

Metaanalyse

Zusammenfassung und Bewertung von Daten aus mehreren Einzelstudien zum gleichen Thema bzw. zur gleichen Fragestellung

Mikrobiologie

Wissenschaftsgebiet, das sich mit Mikroorganismen und deren Einfluss auf andere Lebewesen beschäftigt

Mikrobiota

Gesamtheit aller Mikroorganismen (vor allem Bakterien, aber auch Viren, Pilze und Protozoen) im/auf dem menschlichen Körper

Mikrobiom

Gesamtheit aller mikrobieller Träger der Erbinformationen (Genome) im/auf dem menschlichen Körper

Mikroorganismus (Mehrzahl: Mikroorganismen)

mikroskopisch kleines pflanzliches oder tierisches Lebewesen

Milchschorf

Ekzem am behaarten Kopf bei Säuglingen und Kleinkindern

Molekularbiologie

Wissenschaftsgebiet beziehungsweise Teilbereich der Biologie, der sich mit Struktur, Bildung und Funktion der Erbsubstanz (DNS) auf molekularer Ebene beschäftigt

monoklonal

von einer Zelle abstammend beziehungsweise gebildet

Monotherapie

Behandlung mit nur einem Medikament beziehungsweise Wirkstoff oder Verfahren

Monozyten

Unterart von weißen Blutzellen (Leukozyten)

Morbus

Krankheit

mukoziliäre Clearance

Selbstreinigungsmechanismus der Bronchien

Mykose

durch Pilze verursachte Infektionskrankheit

N

O

Ödem

Flüssigkeitsansammlung im Gewebe

okklusiv

abgeschlossen, verschlossen

oligo (von altgriechisch oligos)

Wortbestandteil mit der Bedeutung „wenig“

oral

am, im, durch den Mund

-ose

Wortendung mit der Bedeutung „Überschuss“, „zu viel“

P

Papel

kleines Knötchen in der Haut

Parameter

Messgröße

Parasit

Lebewesen, das auf Kosten eines anderen Lebewesens lebt, wobei es dieses schädigen oder Krankheiten verursachen kann

parenteral

unter Umgehung des Verdauungstrakts (zum Beispiel Gabe von Medikamenten durch Injektion)

Pathogenese

Entwicklung beziehungsweise Entstehung einer Krankheit

pathologisch

krankhaft

pathophysiologisch

aufgrund krankhaft veränderter Körperfunktion(en)

-penie

Wortendung mit der Bedeutung „Mangel“ (z.B. Leukozytopenie: Verminderung der Zahl weißer Blutzellen)

Photochemotherapie

Lichtbehandlung nach vorheriger Einnahme einer Substanz, die die Lichtempfindlichkeit steigert (Photosensibilisator), zum Beispiel Psoralen

Phototherapie

Behandlung durch natürliche oder künstliche Lichtstrahlen

pH-Wert

Maß für den Säuregehalt (einer Flüssigkeit)

physiologisch

normal, der Gesundheit entsprechend

Placebo

Scheinmedikament

Plasma

flüssiger Teil des Blutes (ohne Blutzellen)

Präbiotika/Prebiotika (Einzahl: Präbiotikum)

Substanzen, die nicht vom menschlichen Organismus verdaut werden können (Ballaststoffe), jedoch für Bakterien im Darm, die zur natürlichen Darmflora gehören, eine Nahrungsgrundlage bilden; somit können sie die Zusammensetzung und das Wachstum dieser Darmbakterien und damit auch die Verdauung günstig beeinflussen

Prädilektionsstelle

bevorzugte Stelle, Lokalisation

Prädisposition

genetisch bedingte Anlage oder Neigung, die die Entstehung einer bestimmten Erkrankung oder bestimmter Merkmale begünstigt

Prävention

(Maßnahmen zur) Vorbeugung

Pricktest

Haut-Allergietest, der hauptsächlich zur Testung auf Allergien gegen Inhalations- oder Nahrungsmittelallergene dient

Probiotika (Einzahl: Probiotikum)

Lebensfähige Mikroorganismen (Bakterien, Hefen), die über Nahrungsmittel, Nahrungsergänzungsmittel oder andere Zubereitungen aufgenommen werden und eine gesundheitsfördernde Wirkung haben können, insbesondere weil sie die Darmflora im Dickdarm günstig beeinflussen

Prognose

Beurteilung des voraussichtlichen Ausgangs einer Krankheit oder eines Zustands

progredient

fortschreitend, progressiv

Progression

Fortschreiten (einer Erkrankung beziehungsweise einer Veränderung)

Prophylaxe

Vorbeugung, Krankheitsverhütung

Protein

Eiweißstoff

Protozoon (Mehrzahl: Protozoen)

mikroskopisch kleines, aus einer Zelle bestehendes Tierchen

Pruritus

Juckreiz

Pseudoallergie

allergieähnliche Überempfindlichkeitsreaktion (zum Beispiel auf Nahrungsmittel), die jedoch nicht auf immunologischen Vorgängen wie bei einer allergischen Reaktion beruht, sondern auf anderen Entstehungsmechanismen; die Symptome sind jedoch gleich oder ähnlich wie bei allergischen Erkrankungen

Psychosomatik

Wechselwirkung zwischen psychischen Einflüssen und körperlichen Veränderungen

Pustel

mit Eiter gefülltes Bläschen

PUVA-Therapie (= Psoralen + UV-A)

Kombinationsbehandlung mit Psoralen zur Steigerung der Lichtempfindlichkeit und anschließender Bestrahlung mit UV-A

Q

Quaddel

siehe Urtica Urtikaria

Qincke-Ödem

siehe Angioödem

R

randomisiert

Zuordnung zu (Behandlungs-)Guppen nach dem Zufallsprinzip (von englisch "random" für "zufällig, wahllos, ungezielt")

RAST (= Radio-Allergo-Sorbent-Test)

veraltete Bezeichnung für Labortest zur Bestimmung von spezifischen IgE-Antikörpern gegen bestimmte Allergene

Reanimation

Wiederbelebung

Referenzwerte/-bereiche

Normalwerte; Messwertbereiche für Laborwerte, die an Gesunden ermittelt werden

Rehabilitation

Wiederherstellung, Wiedereingliederung oder auch Vorbeugung zur Beseitigung von gesundheitlichen Störungen

rekombinant

gentechnologisch hergestellt (wörtlich: neu kombiniert, das heißt durch neuartige Kombination verschiedener genetischer Informationen entstanden)

rektal

am, im, durch den Enddarm (After)

Remodeling

In der Medizin: Umgestaltung/Umbauvorgänge bei Gewebe als Reaktion auf verstärkte Belastung, Verletzungen oder krankhafte Störungen (zum Beispiel Entündungen)

Resorption

Aufnahme von Stoffen (Nahrung, Medikamente) über die Haut oder Schleimhäute

Rezeptor

Struktur einer Zelle, meistens an der Zelloberfläche, die von Botenstoffen übermittelte Signale aufnehmen und in die Zelle weiterleiten kann. Rezeptoren sind auf einzelne Botenstoffe spezialisiert und befähigen die jeweilige Zelle, gerade auf diesen Botenstoff zu reagieren.

Rezidiv

Rückfall

Rhagade

"Schrunde“; Einriss der Haut infolge Überdehnung bei verminderter Elastizität

Rhinitis

Schnupfen; Entzündung der Nasenschleimhaut (Katarrh)

Rhinomanometrie

Messung der Durchgängigkeit der Atemwege innerhalb der Nase beziehungsweise des Atemwegswiderstands

Rhinosinusitis

gleichzeitige Entzündung der Schleimhäute von Nase und Nasennebenhöhlen

S

Schock

akutes Kreislaufversagen mit mangelnder Blut- und Sauerstoffversorgung lebenswichtiger Organe aus verschiedenen Ursachen

Sebostase

verminderte Talgproduktion mit trockener Haut und glanzlosen Haaren

Sekret

Absonderung aus einem Organ (Drüse) oder einer Wunde

Sensibilisierung

Allergiebereitschaft; durch erstmaligen Kontakt mit einem Antigen (Allergen) ausgelöste Immunantwort, die bei wiederholtem Kontakt verstärkt wird und eine Überempfindlichkeitsreaktion (Allergie) auslöst

Serum (Blutserum)

nicht mehr gerinnbare, klare Blutflüssigkeit ohne Gerinnungsfaktoren und feste Blutbestandteile (Zellen); enthält Mineral-, Eiweiß- (zum Beispiel Antikörper) und andere Stoffe

sezernieren

ausscheiden, absondern

spezifische Immuntherapie (SIT)

siehe Hyposensibilisierung

siehe Hyposensibilisierung

siehe Glukokortikoid

Subkutis

Unterhaut(-fettgewebe)

subkutan (Abk. s.c.)

in dem / das Unterhautfettgewebe

sublingual

unter die Zunge / unter der Zunge liegend

Suppositorium

Zäpfchen

Syndet (= synthetisches Detergens)

waschaktive Substanz

Syndrom

Krankheitsbild, Gruppe von Krankheitszeichen (Symptomen)

Synthese

Herstellung oder Aufbau eines neuen Stoffes beziehungsweise einer (bio-)chemischen Verbindung

synthetisch

künstlich, durch Synthese hergestellt

systemisch

allgemein, ein ganzes Organsystem oder (im weiteren Sinne) auch mehrere Organsysteme, das heißt den gesamten Körper betreffend

T

Talg (Sebum)

Gemisch aus Fetten, Zellen, Säuren und anderen Bestandteilen, das von den Talgdrüsen der Haut produziert wird und einen wichtigen Schutzfaktor für die Haut darstellt

Target (englisch für Ziel)

in der medikamentösen Therapie: Zielstruktur beziehungsweise Angriffspunkt eines therapeutischen Wirkstoffs im Organismus (z.B. ein bestimmter Botenstoff)

Terpene

Terpene sind flüchtige organische Verbindungen, die in vielen Holzarten natürlicherweise vorkommen. Es gibt etwa 8.000 Terpene und mehr als 30.000 Terpenoide. Viele davon zählen zu möglichen Kontaktallergenen. 

Thrombozyt

Blutplättchen (Blutzellen, die bei der Blutgerinnung eine bedeutende Rolle spielen)

Tiermodell

experimenteller Einsatz von bestimmten Arten lebender Tiere in der Forschung 

Titer

Menge eines Antikörpers oder Antigens, meist bezogen auf die Verdünnungsstufe einer Probe, die gerade noch eine erkennbare Reaktion bewirkt

T-Lymphozyten (T-Zellen)

Gruppe von Lymphozyten, die an der „Organisation“ der Abwehr entscheidend beteiligt sind; sie werden in weitere Untergruppen eingeteilt, von denen alle bestimmte Aufgaben im Immunsystem erfüllen 

Toleranz (immunologische)

fehlende oder stark abgeschwächte Immunantwort gegenüber ganz bestimmten Antigenen bzw. Allergenen

topisch

lokal, äußerlich

Toxin

von Tieren, Pflanzen oder Mikroorganismen (Bakterien) gebildeter Giftstoff

toxisch / Toxizität

giftig, schädlich / Giftigkeit (einer Substanz)

Transfusion

Übertragung von Blut oder Blutbestandteilen

Transplantation

Übertragung (Verpflanzung) von lebenden Organen oder Gewebe

T-Reg

Abkürzung für regulatorische T-Zelle (andere Bezeichnung: T-Suppressor-Zelle); zählt zu einer Untergruppe der T-Lymphozyten, die darauf spezialisiert sind, eine Aktivierung des Immunsystems zu unterdrücken und dadurch für die Regulation der immunologischen Toleranz verantwortlich sind

Trigger

Schlüsselreiz; Auslöser für eine Reaktion oder Erkrankung

T-Zellen

siehe T-Lymphozyten

U

Urtica (Mehrzahl: Urticae)

Quaddel; stark juckender, flächenhaft, über die Hautoberfläche erhabener und von Rötung umgebener Herd

Urtikaria

Nesselsucht/-fieber; Hautausschlag mit stark juckenden, flächenhaften, erhabenen Herden (Quaddeln), der unter anderem durch allergische Reaktionen ausgelöst werden kann

V

vaskulär

die (Blut-)Gefäße betreffend. Vorrichtung zur Erzeugung eines Aerosols, das heißt eines Gemisches aus Gas und darin fein verteilter fester oder flüssiger Teilchen

vorklinische/präklinische Studien/Tests

Entwicklung und Testung von Behandlungsverfahren, insbesondere Arzneistoffen, im Labor beziehungsweise mithilfe von Tierversuchen im Rahmen der so genannten präklinischen Forschung, das heißt noch vor der Testung an menschlichen Probanden

W

X

Y

Z

Zytokine

Verschiedene körpereigene Botenstoffe, die Signale zwischen Zellen des Immunsystems und anderen Zellen übermitteln und damit eine wichtige Rolle bei Immunreaktionen spielen; Beispiele: Interleukine, Tumor-Nekrose-Faktor

Letzte Aktualisierung:

10.02.2020